In Dänemark gibt es frei zugängliche Zeltplätze für Radfahrer, Wanderer und Kanuten, alle hübsch übersichtlich in einem Buch zusammengefasst. Zwar sind die Beschreibungen auf Dänisch, aber mit ein bisschen Sprachgefühl und Kontext kommt man durchaus weit. Im Hotel habe ich mir einen schönen Zeltplatz an der Ostseeküste ausgesucht, den ich am folgenden Tag dann auch bei bestem Wetter erreichte. Diesen Ort fand ich so schön, dass ich drei Nächte dort blieb und mir die Zeit mit dem Erkunden der Gegend, Lesen, Feuer machen und kochen vertrieb. Die Nudeln waren zwar etwas verkocht, aber essbar 😉


Weiter ging es zur Nordseeküste über Billund, wo ich das Legoland allerdings sträflich vernachlässigt habe aber dafür einen vierbeinigen Freund kennengelernt habe. Bei weiterem Gegenwind und geringer Geschwindigkeit erreichte ich schließlich Hostrup, wo zur Abwechslung mal kein Zeltplatz auf mich wartete sondern eine „Hütte“ aus massivem Holz. Wie zu erwarten war war ich der einzige Verrückte, der im März zum Baden an die Nordsee fuhr, so dass ich sie komplett für mich allein hatte. Die Nordsee auch, aber meinen Zehen war sie dann doch zu kalt.

Nach einem wunderschönen Sonnenaufgang und einem leckeren Frühstück aus Brot, Frischkäse und Müsli packte ich wieder alles zusammen und beschloss, nicht wie ursprünglich geplant nach Skagen hochzufahren sondern den starken Wind (> 30 km/h) zu nutzen und nach Osten zur Fähre in Aarhus zu fahren. Gedacht, getan, Mittags war ich da und hatte nach der rasanten Fahrt etwas Gelegenheit, Aarhus zu erkunden. Irgendwo im Zentrum fuhr ich dann aber in ein tiefes Schlagloch, welches im Schatten lag und kaum sichtbar ist, wenn man von der Stadt und von der Sonne geblendet ist. Ein paar Meter weiter wunderte ich mich über das schwammige Gefühl beim Kurvenfahren. Mein erster Platten, Snakebite.

Also einen Hinterhof aufgesucht, fünf Minuten abgeladen, Viertelstunde geflickt, zehn Minuten aufgeladen. Auf meiner ganzen Reise war das die einzige Panne, die ich hatte. Kein abgerissenes Schaltseil, kein verbogenes Schaltauge, keine gebrochenen Hinterradspeichen. Letzteres habe ich eigentlich auch erwartet, da ich die Räder selber eingespeicht habe und natürlich erwartet habe, dass sie nicht so stabil sind wie z.B. gekaufte. Aber auch die Ersatzspeichen blieben ungenutzt. Fand ich aber gut.

In Aarhus habe ich dann die wohl schnellste Fähre Dänemark bestiegen und in einer Stunde waren wir auf Seeland, der Hauptinsel Dänemarks. Und nun ging es Richtung Kopenhagen, wieder mit dem kräftigen Rückenwind. Mein Ziel kam mir mit jeder Radumdrehung näher…

Reisebericht: Teil 1, Teil 2, Teil 4

2 Meinungen zu “Die Bikekitchen fährt nach Dänemark (Teil 3)

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