VHS-Kurs im ÖBZ für Stadtradler

Wie letztes Jahr im Oktober gibt es auch dieses Jahr wieder einen allgemeinen Radlworkshop, nämlich diesen Samstag, 12. April 2014, von 14-17 Uhr. Dieser VHS-Kurs im ÖBZ (Englschalkinger Straße 166, OpenStreetMap) wird wie gehabt von zwei Bikekitchen-Helfern angeleitet werden und wir beantworten Fragen, geben praktische Tipps bei Alltagsproblemen und auch das Fahrrad kommt nicht zu kurz. Und das Beste ist, es sind noch ein paar Plätze frei 🙂

In diesem Radlworkshop wird nach einer kurzen allgemeinen Einführung unter Anleitung selbst Hand angelegt. All das, was die Stadtradler/innen von heute schon immer wissen wollten, aber nicht zu fragen wagten, wird erklärt. Es wird geschraubt, geputzt, nachgezogen, ausgebessert und der Drahtesel wird verschönert bzw. wieder in Gang gebracht.
Das Werkzeug wird gestellt, nötiges Material ist gegen einen Unkostenbeitrag erhältlich.

Anmeldung erfolgt über die VHS-Seite, wir freuen uns auf zahlreiche Interessenten!

Alte Felge unter Hochdruck – Schadensbild

An vielen Stadträdern drehen sie sich immer noch: Alte Stahlfelgen, verchromt, mit hübschen Mustern an den Bremsflanken, waren jahrzehntelang der Stand der Technik an zahlreichen Fahrrädern, bis sie durch Felgen aus Aluminium verdrängt wurden: Bessere Bremsleistung und kein Rost waren nur zwei wichtige Gründe.

Heute habe ich mit einem Freund zusammen ein altes Fahrrad wieder aufgemöbelt:

  • Tretlager (Thompson-Glockenlager) zerlegt, gefettet und wieder zusammengebaut: Simple Technik und doch funktional.
  • Pedallager mit Ballistol geölt: Lager sind fast reibungsfrei, gutes Zeug!
  • Hinterradfelge mit Drahtbürste gereinigt, Felgenband, Schlauch und Mantel erneuert
  • Steife Kettenglieder mit viel Ballistol, einem Schraubstock und einer Zange sowie Schraubenziehern etwas beweglicher gemacht: Also bitte immer die Kette geschmeidig halten!
  • Rad geputzt und Reifen aufgepumpt, Detail: 5 bar im Hinterrad

Der letzte Punkt war dann auch das Ende der guten, alten Stahlfelge. Nach ein paar Minuten Fahrt riss die Felge an einer durch Rost schon angegriffenen Stelle, nahe des Ventilloches und zerstörte den neuen Schlauch. Und das nicht ohne einen dezenten Knall 🙂

Für die Velo-Gourmets gibt es hier die Bilder:

SAMSUNGDie bald zerrissene Stelle beim Ventilloch. Man beachte den langen Riss oberhalb des Loches. Die Felge ist hier besonders geschwächt und wird bei einer hohen Belastung deswegen wahrscheinlich hier brechen.

 

SAMSUNGHier die gleiche Stelle, eine halbe Stunde später. Genau an der Stelle des Risses ist die Felge gebrochen und hat den Schlauch eingezwickt. Als nächstes steht nun das Aus- und Einspeichen der alten bzw. neuen Felge

 

Die ganze Arbeit war (fast) umsonst, als Trost bleibt es uns, folgende Lehren zu ziehen:

  • Bei alten Stahlfelgen, wenn man sie nicht genau kennt, keine Drücke über 3-4 bar, selbst wenn auf dem Mantel als Maximaldruck 5 bar draufsteht.
  • Beim Erwerb von Fahrrädern darauf achten, dass es keine Stahlfelgen sind: Bei Nässe sind diese außerdem recht unterirdisch, was die Bremsleistung angeht.
  • Selbst wenn man 5 bar reinpumpen kann, die Rechnung kann auch später kommen.

Eine Ausfahrt mit dem Fixed-Tallbike

weg2weg1Wie versprochen gibt es hier paar Aufnahmen unseres erst kürzlich mit den Augsburgern gebauten Tallbikes. Ich war ungefähr eine Stunde damit am wohl windigsten Wochenende des Dezembers unterwegs, das folgendes bedeutete: In eine Richtung schnelle Fahrt in aufrechter Haltung, in die andere jedoch ein steter Kampf gegen den Wind.

In München scheinen Tallbikes noch recht neu zu sein und fast jeder Passant hat das Freakbike genauer gemustert und paar Radfahrer haben gegrinst 🙂

Als ich bei einer leichten Steigung fest in die Pedale trat, hat sich das Vorderrad leicht vom Boden gehoben. Da muss auf jeden Fall mehr Gewicht nach vorne. Stefan von den Augsburgern schlug damals vor, einen Gepäckträger oder Korb zu montieren. Gute Idee!

ritzel kurbelDer Antrieb sieht so aus der Nähe aus. Die Kurbel ist eine Spende der BK Augsburg und sieht ziemlich gut aus. Leider braucht man breite Ketten (1/8 Zoll), welche nicht durch klassische Schaltwerke mit Kettenspanner passen. Daher musste vorläufig eine Exzenternabe von White Industries herhalten. Der Kenner sieht am Bild, dass kein Freilauf vorhanden ist, so dass aus dem Freakbike ein Fixie-Tallbike wird. Trackstands funktionieren mit ein bisschen Übung auch ganz gut. Was auch gleich das Absteigen an Ampeln weniger herausfordernd macht.

Als nächstes steht nun der Einbau eines Nabendynamos samt Lichtanlage an und natürlich der obligatorische Rennlenker.

Zum Abschluss noch ein Video des wohl höchsten Tallbikes der Welt mit einer Sitzhöhe von 4-5 Metern. Nichts für schwache Nerven 🙂

Kursangebot: Gangschaltungen

Die Bikekitchen München bietet euch am Donnerstag, 20. Juni 2013 ab 19:00 Uhr im Machwerk (Schulstraße 1, Rotkreuzplatz) einen Kurs zum Thema Gangschaltungen an.

Wir zeigen dir an deinem oder einem anderen Rad, wie die Schaltung prinzipiell funktioniert und wie man sie korrekt einstellt. Falls ihr euch also schon immer gefragt habt, wie das mit den Einstellschrauben und der Kettenschaltung zusammenhängt oder die Nabenschaltung justiert wird, kommt mit eurem Rad vorbei!

Damit jeder auch Zeit hat, seine Fragen loszuwerden, ist die Teilnehmeranzahl auf 10-15 Personen begrenzt. Wir bitten um zuverlässiges Zusagen und Absagen, damit auch andere Interessenten teilnehmen können.

Der Kurs läuft wie üblich auf Spendenbasis, als groben Richtwert fänden wir aber 10 Euro pro Person in Ordnung. Um sich für den Kurs an- bzw. abzumelden, trägt man sich einfach in dieser Liste mit Namen und E-Mail-Adresse ein.