Alte Felge unter Hochdruck – Schadensbild

An vielen Stadträdern drehen sie sich immer noch: Alte Stahlfelgen, verchromt, mit hübschen Mustern an den Bremsflanken, waren jahrzehntelang der Stand der Technik an zahlreichen Fahrrädern, bis sie durch Felgen aus Aluminium verdrängt wurden: Bessere Bremsleistung und kein Rost waren nur zwei wichtige Gründe.

Heute habe ich mit einem Freund zusammen ein altes Fahrrad wieder aufgemöbelt:

  • Tretlager (Thompson-Glockenlager) zerlegt, gefettet und wieder zusammengebaut: Simple Technik und doch funktional.
  • Pedallager mit Ballistol geölt: Lager sind fast reibungsfrei, gutes Zeug!
  • Hinterradfelge mit Drahtbürste gereinigt, Felgenband, Schlauch und Mantel erneuert
  • Steife Kettenglieder mit viel Ballistol, einem Schraubstock und einer Zange sowie Schraubenziehern etwas beweglicher gemacht: Also bitte immer die Kette geschmeidig halten!
  • Rad geputzt und Reifen aufgepumpt, Detail: 5 bar im Hinterrad

Der letzte Punkt war dann auch das Ende der guten, alten Stahlfelge. Nach ein paar Minuten Fahrt riss die Felge an einer durch Rost schon angegriffenen Stelle, nahe des Ventilloches und zerstörte den neuen Schlauch. Und das nicht ohne einen dezenten Knall 🙂

Für die Velo-Gourmets gibt es hier die Bilder:

SAMSUNGDie bald zerrissene Stelle beim Ventilloch. Man beachte den langen Riss oberhalb des Loches. Die Felge ist hier besonders geschwächt und wird bei einer hohen Belastung deswegen wahrscheinlich hier brechen.

 

SAMSUNGHier die gleiche Stelle, eine halbe Stunde später. Genau an der Stelle des Risses ist die Felge gebrochen und hat den Schlauch eingezwickt. Als nächstes steht nun das Aus- und Einspeichen der alten bzw. neuen Felge

 

Die ganze Arbeit war (fast) umsonst, als Trost bleibt es uns, folgende Lehren zu ziehen:

  • Bei alten Stahlfelgen, wenn man sie nicht genau kennt, keine Drücke über 3-4 bar, selbst wenn auf dem Mantel als Maximaldruck 5 bar draufsteht.
  • Beim Erwerb von Fahrrädern darauf achten, dass es keine Stahlfelgen sind: Bei Nässe sind diese außerdem recht unterirdisch, was die Bremsleistung angeht.
  • Selbst wenn man 5 bar reinpumpen kann, die Rechnung kann auch später kommen.

Eine Ausfahrt mit dem Fixed-Tallbike

weg2weg1Wie versprochen gibt es hier paar Aufnahmen unseres erst kürzlich mit den Augsburgern gebauten Tallbikes. Ich war ungefähr eine Stunde damit am wohl windigsten Wochenende des Dezembers unterwegs, das folgendes bedeutete: In eine Richtung schnelle Fahrt in aufrechter Haltung, in die andere jedoch ein steter Kampf gegen den Wind.

In München scheinen Tallbikes noch recht neu zu sein und fast jeder Passant hat das Freakbike genauer gemustert und paar Radfahrer haben gegrinst 🙂

Als ich bei einer leichten Steigung fest in die Pedale trat, hat sich das Vorderrad leicht vom Boden gehoben. Da muss auf jeden Fall mehr Gewicht nach vorne. Stefan von den Augsburgern schlug damals vor, einen Gepäckträger oder Korb zu montieren. Gute Idee!

ritzel kurbelDer Antrieb sieht so aus der Nähe aus. Die Kurbel ist eine Spende der BK Augsburg und sieht ziemlich gut aus. Leider braucht man breite Ketten (1/8 Zoll), welche nicht durch klassische Schaltwerke mit Kettenspanner passen. Daher musste vorläufig eine Exzenternabe von White Industries herhalten. Der Kenner sieht am Bild, dass kein Freilauf vorhanden ist, so dass aus dem Freakbike ein Fixie-Tallbike wird. Trackstands funktionieren mit ein bisschen Übung auch ganz gut. Was auch gleich das Absteigen an Ampeln weniger herausfordernd macht.

Als nächstes steht nun der Einbau eines Nabendynamos samt Lichtanlage an und natürlich der obligatorische Rennlenker.

Zum Abschluss noch ein Video des wohl höchsten Tallbikes der Welt mit einer Sitzhöhe von 4-5 Metern. Nichts für schwache Nerven 🙂

10. Oktober: Bikekitchen!

Liebe Radlerinnen und Radler,

es wird schon merklich kühler, in der Ferne sieht man schon langsam den Winter auf Spikereifen anrollen, also noch schnell das Rad und Licht auf Vordermann bringen. Am Besten natürlich zusammen mit anderen Radlern in der Bikekitchen!

Ort und Zeit: Donnerstag, den 10. Oktober ab 19 Uhr im Machwerk, Schulstraße 1 (Hofeinfahrt gegenüber Sarcletti)

Wie gehabt stehen wir mit Rat und Tat und dem passenden Werkzeug zur Seite und freuen uns sehr über eine Spende, damit wir das ganze (Raum, Werkzeug…) auch finanzieren können. Gängige Verschleißteile gibt es vor Ort, Spezialteile bitte selber mitbringen.

Viele Grüße von eurer Bikekitchen

Augsburger Velocamp und Deckenlampen

fahrradcamp32 Vor ein paar Wochen fand in Augsburg ein internationales Velocamp statt, bei dem es sich natürlich um Räder und deren kreativen Nutzung ging. Sei es als Talltallbike (3 Rahmen!) oder Tallbike-Tandem, es gab viel zum Ausprobieren. Schaut doch mal bei der Bikekitchen Augsburg für die Nachlese des Events vorbei.

Es gab natürlich auch Fahrradkunst zu bewundern, zum Beispiel eine Deckenlampe aus einer alten Fahrradfelge, behängt mit allerlei Zeug. Grund genug, eine alte 26″-Stahlfelge aus dem Fundus endlich mal sinnvoll zu nutzen.

komplett

Aber aus Gründen der Kopffreiheit ohne angehängtes Reflektor-Lametta 🙂

Zuerst habe ich alle Speichen einer Seite entfernt und bei der anderen Seite jede zweite Speiche entfernt (optional). Ursprünglich wollte ich noch eine umlaufende LED-Beleuchtung realisieren und habe dazu in jedes zweite Speichenloch eine warmweiße LED gesteckt. Mit etwas Heißkleber halten die wunderbar. Noch fehlt mir aber ein geeigneter LED-Treiber, daher ist dieses Feature erstmal nicht zu bewundern.

nahBefestigt ist die Lampe über drei Speichen, deren Enden in einem stabilen Lochblech mit Nippeln befestigt sind. Schnell und einfach. Das Kabel mit der Fassung habe ich durch die Nabe durchgeführt. Die Sachs 3-Gang habe ich vorher ausgebaut und ausgiebig studiert.

Anschließend den billigen Papier-Lampenschirm durch die Halbkugelform etwas aufgepeppt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen … wobei man über Geschmack ja trefflich streiten kann 😉

 

Nächste Bikekitchen am 8. August im Machwerk

Liebe Radlerinnen und Radler,

die Sonne brennt, was gibt es da schöneres als den Fahrtwind durchs Haar zu spüren. Damit das bei der Hitze nicht zu anstrengend wird, könnt ihr bei uns vorab euer Rad auf Touren bringen.

Ort und Zeit: Donnerstag, den 8. August ab 19 Uhr im Machwerk, Schulstraße 1 (Hofeinfahrt gegenüber Sarcletti)

Wie gehabt stehen wir mit Rat und Tat und dem passenden Werkzeug zur Seite und freuen uns sehr über eine Spende, damit wir das ganze (Raum, Werkzeug…) auch finanzieren können. Gängige Verschleißteile gibt es vor Ort, Spezialteile bitte selber mitbringen.

Sonnige Grüße von eurer Bikekitchen